Cruquius 2.2 Sigma im Östlichen Hafengebiet

Industriekultur kombiniert mit stilvollem Neubau

  1. Wohnungsbau
  2. soziale Nachhaltigkeit
  3. städtisches Denkmal

Nach Einstellung der Schifffahrt werden die verschiedenen Halbinseln im östlichen Hafengebiet von Amsterdam ab 1979 in praktisch monofunktionale Wohngebiete umgewandelt. Als letzter ist der östliche Teil von Cruquius an der Reihe. Während der Stadterneuerung Ende des 20. Jahrhunderts wurden das Viehmarktgelände und die Lagerhäuser im Westen bereits in Angriff genommen, ab 2013 wird der Teil östlich der Van Lohuizenlaan transformiert. Aber dieses Mal mit einem anderen Ergebnis: aus einem charakteristischen chaotischen Gewerbegebiet wird ein lebhaftes Arbeits- und Wohngebiet, wobei so viele charakteristische Gebäude wie möglich erhalten bleiben. Das Gelände an der Nieuwe Vaart rund um die ehemalige Sigma-Farbenfabrik ist Teil dieser Veränderung.

Vogelvlucht noord
Aanzicht zuid1
Aanzicht zuid2
Verffabriek maaiveld
Penthouses1
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HÄUSER UND KREATIVES TREIBEN

Das Planungsgebiet Cruquius 2.2 Sigma liegt südlich des Cruquiusweges in der Nähe der Zeeburger Kammerschleuse. Von 1934 bis 2008 befand sich hier die Farben- und Lackfabrik Vettewinkel en Zonen (später Sigma). Unter Beachtung der Spielregelkarte (siehe letzter Absatz) wurde ein Konzept ausgearbeitet.

Auf dem Gelände befindet sich eine Reihe charakteristischer Gebäude, worunter die monumentale Farbenfabrik mit dem angrenzenden Lacklager bzw. der Lackiererei. Diese Gebäude werden restauriert, so dass sie sich für kreative Tätigkeiten und Wohnen eignen. Die Farbenfabrik selbst wird um zwei zusätzliche Wohnetagen erweitert, die bereits vorhandenen Stockwerke stehen unternehmerischen Aktivitäten zur Verfügung. Der neue Aufbau ist historisch gerechtfertigt, da ursprünglich bereits zwei zusätzliche Geschosse geplant waren. Die anderen charakteristischen Gebäude befinden sich in einem schlechten technischen Zustand und werden abgerissen. Die Farbbrennerei am Kai bleibt erhalten und bekommt eine neue Funktion.

Aanzicht blok D 1
Aanzicht blok D 2
Aanzicht blok D 3

Neubau in industriellem Baustil

In passender Industriearchitektur wird um die bestehenden Gebäude herum Neubau realisiert, mit Eigentums- und Mietwohnungen sowie Eigentums- und Miethäusern. Auf diese Weise entsteht eine lockere Bebauung mit einer ausgewogenen Verteilung von Alt und Neu unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes und mit verschiedenen Sichtlinien zwischen den Gebäuden.

Die Differenzierung der Gebäudehöhe der umliegenden Gebäude stellt sicher, dass das aufgestockte historische Monument gut sichtbar bleibt. Durch den Bau niedrigerer Gebäude auf der Südseite wird ein allmählicher Aufbau realisiert. Das Projekt umfasst 77 Häuser mit 53 ober- und unterirdischen Parkplätzen.

Spelregelkaart
Spelregels

Stadtplanung basierend auf der Spielregelkarte

Der Stadtteil Ost der Stadt Amsterdam hat sich für eine Strategie der Einladungsplanung entschieden: Initiative und Verantwortung für die Transformation liegen beim Markt, d.h. beim Entwickler und Bauunternehmer. Darüber hinaus findet die Transformation pro Grundstück statt, was zu einer organischen Entwicklung führt, die die Vielfalt von Cruquius im Bereich Wohnen und Arbeiten stärkt und die Qualität verbessert.

Es wurde kein städtebaulicher Plan erstellt, sondern eine Spielregelkarte mit Spielregeln, an die sich die Entwürfe halten müssen. Die Strategie beinhaltet auch eine obligatorische Konsultation aller Beteiligten, damit Flächennutzungspläne ohne Berücksichtigung von Meinungsäußerungen verabschiedet werden können und der Bau schnell beginnen kann. Der Plan für Cruquius 2.2 Sigma entspricht der Regelkarte aufgrund folgender Kriterien:

  • die Erhaltung der Industriekultur
  • eine abwechslungsreiche Bebauung mit einer angenehmen und lebensfreundlichen Ausstrahlung
  • die Realisierung eines Programms mit hauptsächlich Mietobjekten im mittleren Segment
  • die Möglichkeit, um an dieser historischen Stätte im Herzen des neuen Cruquius-Gebiets einen wirtschaftlich realisierbaren Plan zu erstellen

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